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Weinanbaugebiete

So unterschiedlich die Rebsorten und Weinarten, so unterschiedlich auch die Weinanbaugebiete. Die Lage und Beschaffenheit dieser Gebiete ist insofern wichtig, weil einige Weine diese Beschaffenheit geschmacklich und olfaktorisch einschließen und zu einem Teil ihres Bouquets werden lassen.

Weinanbaugebiete

Weinanbaugebiete ©iStockphoto/Andy Dean

Weinanbaugebiete – Deutscher Wein

Etwa 80.000 Winzer bauen auf 102.000 Hektar Land Wein in Deutschland an. Neben dem europäischen gilt in Deutschland auch das deutsche Weinrecht, das die Einteilung der Weine in Qualitätsstufen regelt.

Tafelwein wird vorwiegend im Rhein-Mosel-Bereich, am Neckar und in Bayern angebaut. Produzenten für Landwein finden sich in beinahe jedem Bundesland, zum Beispiel an Rhein, Main, Ruwer, Saar, Mosel, Bodensee und Anderen.Qualitätswein-Hersteller finden sich an der Ahr, in Baden und Franken, entlang des Rheins, im Saale-Unstrut-Kreis, Sachsen und Württemberg.

Fast 140 Rebsorten werden in Deutschland angebaut. Am häufigsten findet man Riesling und Müller-Thurgau, aber auch Spätburgunder, Dornfelder und Silvaner.

Weinanbaugebiete – Österreichischer Wein

Die Weinbaugebiete Österreichs liegen hauptsächlich im Osten und Nordosten des Landes. Die Weinbauregion „Weinland Österreich“ umfasst mit den Bundesländern Niederösterreich und dem Burgenland knapp 92% der Weinbauflächen des ganzen Landes.

In Österreich gilt sowohl das europäische als auch das österreichische Weingesetz. Auch hier wird so die Einteilung in Qualitätsstufen geregelt. Sie umfassen hier Tafel-, Qualitäts- und Prädikatsweine. Darüber hinaus gibt es gebietsspezifische Qualitätsweine, die mit DAC gekennzeichnet sind. Zu lokalen Bezeichnungen, die nicht gesetzlich geregelt sind, gehören Heuriger, Steinfeder, Federspiel und Smaragd.

Vorrangig werden Grüner Veltliner, Welschriesling und Rivaner aber auch Blauer Zweigelt, Blaufränkischer und Blauer Portugieser in Österreich angebaut.

Französischer Wein

Frankreich ist eines der bedeutendsten Weinbaugebiete der Welt. Nach Italien ist das Land der zweitgrößte Weinerzeuger der Welt. Die französische Weinproduktion wird scharf überwacht und jede abgefüllte Flasche gehört einer Qualitätskategorie an. Man unterscheidet zwischen AOC-Weinen (höchste Kategorie), VDQS-Weinen, Landweinen (Vin de Pays) und Tafelweinen (Vin de Table). Die Weinbaugebiete unterscheiden sich zum Teil drastisch in der Kennzeichnung ihrer Weine. So ist das komplette Weinbaugebiet Champagne eine einzige AOC-Zone.

Frankreich unterteilt sich in die folgenden Weinbaugebiete: Beaujolais, Bordeaux, Burgund, Champagne, Elsass, Est, Jura, Korsika, Languedoc-Roussillon, Loire, Provence, Rhône, Savoyen und der Südwesten.

Der Merlot ist die meistangebaute Rebsorte Frankreichs. Auch Grenache und Ugni Blanc werden häufig angebaut. Die weiße Rebe liefert einen Großteil des Grundweins für den Cognac. In der Rangliste folgen Cabernet Sauvignon, Syrah und Chardonnay.

Italienischer Wein

Italien ist der größte Weinproduzent der Welt und die Weinwirtschaft ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Jede der 20 Verwaltungsregionen hat ihre eigenen Rebflächen. Italienische Weine gehören inzwischen zum Exportschlager in Italien.
Auch in Italien erfolgt eine Unterteilung in Tafelwein und Qualitätswein. Die niedrigste Stufe heißt Vino da Tavola, Tafelwein. Ihr folgen DOC-Weine, gefolgt von DOCG-Weinen. Daneben gibt es noch Herkunftsbezeichnungen wie beispielsweise Chianti oder Soave und Prädikate wie zum Beispiel Riserva oder Vecchio. Superiore-Wein hat einen höheren Alkoholgehalt als herkömmlicher DOC-Wein.

Am verbreitetsten sind die Rebsorten Barbera, Malvasia, Montepulciano, Nebbiolo, Sangiovese und Trebbiano. Darüber hinaus werden aber auch international bekannte Rebsorten wie Chardonnay oder Merlot angebaut.

Spanischer Wein

Spanien hat die größten Weinbauflächen weltweit. Sie verteilen sich auf die Weinbaugebiete Andalusien, Asturien, Aragonien, Balearen, Baskenland, Kanarische Inseln, Kantabrien, Kastilien-La Mancha, Kastilien-León, Katalonien, Extremadura, Galicien, La Rioja, Madrid, Murcia, Navarra und Valencia.
Das Weingesetz von 2003 und das europäische Weingesetz regeln unter Anderem die Qualitätsstufen der Weine. Hier unterscheidet man zwischen Vino de Mesa (Tafelwein), Vino de la Tierra (Landwein), DOC-Weine und DOCa-Weine. Innerhalb eines Anbaugebietes gibt es die Qualitätsstufen Cosecha, Vino joven, Semi Crianza, CVC, Crianza, Reserva und Gran Reserva.

Zu den am meisten angebauten Rebsorten gehören Airen, Tempranillo, Bobal, Grenache und Monastrell.

Portugiesischer Wein

Die Gegensätze des Landes zeichnen sich auch in den Weinen ab: man findet hier sowohl schwere, tanninreiche Rotweine als auch sehr leichte, frische Weine. Man unterscheidet fünf Weinanbauzonen mit über 40 Qualitätswein-Anbaugebieten. 26 dieser Gebiete haben einen DOC-Status. Auch hier findet sich die Unterteilung in DOC-Weine, VDQS-Weine, Landweine und Tafelweine.

Weine bezeichnet man entsprechend ihres Alters als Verdes (Jungweine), Maduro (reife Weine) oder Garrafeida (lange gelagerte Spitzenweine). Die wichtigsten portugiesischen Trauben sind Alfrocheiro, Tinta Roriz, Baga, Alvarinho, Arinto und Avesso.

Chilenischer Wein

Chile verfügt über einzigartige klimatische Bedingungen, die ideal zum Weinanbau sind. Das Land verfügt aufgrund seiner Nord-Süd-Ausdehnung über verschiedene Klimazonen. Der Weinbau konzentriert sich daher auf die vier Regionen (incl.Subregionen) Coquimbo, Aconcagua, Valle Central und Valle Sur. Als bestes Anbaugebiet gilt Maipo, das etwa 100 km südlich der Hauptstadt Santiago de Chile liegt.

Zu den wichtigsten chilenischen Rebsorten zählen Cabernet Sauvignon, Merlot, Syrah, Chardonnay, Sauvignon Blanc und Semillon.

Argentinischer Wein

Neben Chile ist Argentinien das wichtigste Weinproduzent Südamerikas. Der Großteil der argentinischen Weine stammt aus Mendoza am Fuß der Anden. Daneben finden sich auch große Anbauflächen in den Gebieten San Juan, San Luis, La Rioja, Rio Negro, Catamarca, La Pamp, Córdoba, Neuquén, Salta und Tucumán.

Der Wein wird in Höhen von 600 bis 1300 Meter über dem Meeresspiegel angebaut. Die relativ subtropischen Klimabedingungen im Norden und die gemäßigten Temperaturen im Rest des Landes bieten ideale Anbauvoraussetzungen.

Argentinische Weine sind qualitativ sehr unterschiedlich. Deswegen ist es wichtig, auf Herkunfts- und Qualitätsbezeichnungen zu achten. Von der Herkunft her unterscheidet man zwischen Indicaciones de Procedencia (IP, deckungsgleich mit den Provinzbezeichnungen), Indicaciones Geográficas (IG, Orientierung an Departamentos einer Provinz) und Denominación de Origen Controlada (DOC, höhere Qualität).

Die wichtigsten argentinischen Rebsorten sind Malbec, Cabernet Sauvignon, Semillon, Pinot Noir sowie Sauvignon Blanc. Im Anbau überwiegen die sogenannten roten Tafelweine, Vins ordinaires.

Südafrikanischer Wein

Südafrika blickt auf eine mehr als 300jährige Weinbautradition zurück, die in Europa und dem Rest der Welt aufgrund der politischen Lage lange nicht bekannt war. Die Provinz Westkap ist aufgrund des Benguelastroms hervorragend für den Anbau von Qualitätsweinen geeignet.
Die Qualität südafrikanischer Weine wird durch den Standort des Weinbergs und durch den Winzer bestimmt. Es gilt das Regelwerk des Wine of Origin.

Aus Sicht des Weinbaus kann man fünf wichtige Regionen unterscheiden: Breede River Valley, Little Karoo, Coastal Region, Boberg und Olifants River. Neben den Rebsorten Chenin Blanc, Colombard und Chardonnay werden auch verstärkt die roten Rebsorten Cabernet Sauvignon, Shiraz und Pinotage angebaut.

Australischer Wein

In Australien beschränkt sich der Weinbau auf die südlichen Bundesstaaten und einige wenige Orte in Western Australia. Man unterscheidet dabei die Weinbauregionen Barossa Valley, Clare Valley, Coonawarra, McLaren Vale, Padthaway, Riverland, Goulburn Valley, Grampians, Mornington Peninsula, Pyrenees, Rutherglen, Yarra Valley, Hunter Valley, Mudgee und Riverina. Dazu kommen noch einige Gebiete in Western Australia und Tasmanien.
Qualität erkennt man anhand des Etiketts, das nach den Vorgaben des Labelling Integrity Programmes erstellt wird. Herkunftsgebiete werden durch Geographical Indications gekennzeichnet. Spitzenweine tragen die Bezeichnung Outstanding oder Superior.

Von den fast 140 angebauten Rebsorten sind Syrah, Chardonnay, Cabernet Sauvignon, Merlot und Semillon am wichtigsten.

Andere Weinanbaugebiete

Natürlich besitzen auch andere Staaten herausragende Weinanbaugebiete, die Spitzenweine produzieren. Zu ihnen gehören beispielsweise die Staaten im Südosten Europas oder einige südamerikanische Länder. Darüber hinaus profilieren sich seit einigen Jahren auch Länder, bei denen man zunächst nicht an Wein denkt, als Anbaugebiete. Hierzu zählen beispielsweise Dänemark, Japan oder China.

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