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Matcha-Tee – Das neue In-Getränk

Matcha-Tee, er ist giftgrün, ersetzt bereits den Cappucino in der morgendlichen „Latte“ und wird als Shake von den Stars in zahlreichen Lifestyle-Magazinen als neues Wundermittel in den Himmel gelobt: Matcha-Tee heißt der neueste Trend. In einigen Großstädten entstehen bereits eigens auf Matcha spezialisierte Teesalons. Matcha scheint den herkömmlichen grünen Tee zu übertreffen und die Wissenschaft läuft auf Hochtouren. Dem neuen Szenegetränk werden zahlreiche gesundheitliche Auswirkungen nachgesagt. Doch was ist da wirklich dran? Was ist Matcha?

Matcha Tee

Matcha Tee ©iStockphoto/ben phillips

Matcha-Tee – Ursprünge kamen aus China

Neu ist Matcha längst nicht. Es wurde bereit im 6. Jahrhundert in China getrunken, blieb aber dem Kaiser und der Elite vorbehalten. Nach und nach vergaß man im Land der aufgehenden Sonne den Tee. Überlebt hat Matcha im buddhistischen Teeritualen in Japan. Wörtlich übersetzt heißt Matcha „gemahlener Tee“. Nicht anderes ist auch dieses neue Trendgetränk, gemahlener Grüntee. Matcha wird aus den Blättern der Tencha Teepflanze gewonnen. Sie wird traditionell vier Wochen vor der Ernte beschattet, was den Blättern eine dunkelgrüne Farbe verleiht. Nach der Ernte wird das wertvollste der Blätter gedämpft, getrocknet und in speziellen Granitsteinmühlen gemahlen. Blattstile und Adern finden im Gegensatz zu grünem Tee bei Matcha keine Verwendung. Das macht das Pulver zu einem edelsten und sehr teuren Stoff. Es sollte möglichst frisch verbraucht werden, sollte vor Licht geschützt oder im Kühlschrank aufbewahrt werden. Matcha wird einem lieblich süßen bis hin zu leicht herben Geschmack zugeschrieben, je höher die Qualitätsstufe, desto feiner die Nuancen.

Echter Matcha-Tee kommt nur aus Japan und wird in den Regionen Nishio, Kagoshima und Uji angebaut. Mit Matcha werden ebenfalls andere Teesorten veredelt, aber auch die Lebensmittelindustrie hat den neuen Trend inzwischen entdeckt: Schokolade, Eiscreme und Backerzeugnisse mit Matcha-Geschmack strömen auf den Markt.

Der Unterschied zum herkömmlichen grünen Tee

Die Zubereitung ist einfach, jedoch unkonventionell und damit einzigartig. Etwa ein bis zwei Gramm des Pulvers werden mit 60 bis 100 Milliliter Wasser aufgegossen. Mit einem Bambusbesen wird das Pulver verrührt und der Tee somit schaumig geschlagen. Die Buddhisten nutzen diese Zubereitung als Zeremonie und zelebrieren sie ungeachtet der Zeit. Tee-Weg heißt es bei ihnen. Durch die lange Abfolge von Handlungen soll eine meditative Übung entstehen, die Geist und Seele reinigt.

In der gegenwärtigen Gesellschaft hat diese Zubereitung einen anderen, aber entscheidenden Vorteil: das gesamte Teeblatt wird durch das Pulver aufgenommen. Bei anderen Zubereitungsarten werden die Teeblätter nur aufgegossen und wir trinken nur deren Extrakt. Bei Matcha hingegen können so alle wichtigen Wertstoffe aufgenommen werden – wir bieten unserem Organismus die hunderprozentige Dosis der wertvollen Inhaltsstoffe.

Wie gesund ist Matcha?

Im Gegensatz zum grünen Tee gibt es nur sehr wenige wissenschaftliche Studien zu Matcha. Die bereits vorhandenen werden sehr kritisch betrachtet und noch nicht als Allbeweismittel für die wundersame Heilkraft von Matcha angesehen. Manche Studien werden aufgrund ihrer Analysemethode angezweifelt.

Matcha soll einen enorm großen Anteil von Antioxidantien aufweisen und somit viele Catechine und Carotine enthalten. Beiden werden zahlreiche gesundheitsfördernde Wirkung wie beispielsweise Stoffwechsel- und Abwehrkräfteförderung zugeschrieben. Ebenso Vitamin A, B, C und E beinhaltet der Matcha-Tee. Vitamin A fördert das Wachstum, die Funktion und den Aufbau von Haut und Schleimhäuten, sowie Blutkörperchen, und Stoffwechsel. Auch für den Sehvorgang ist Vitamin A wichtig. Die Gruppe der B-Vitamine ist vor allem für Blutbildung, Nervenstärke, Stressempfindlichkeit und Wachstum unentbehrlich. Die bekannteste Funktion von Vitamin C ist die Abwehr von Krankheitserregern. Vitamin E hilft die Haut zu straffen und Altersanzeichen vorzubeugen. Grob zusammengefasst kann damit Matcha also eine nervenberuhigende aber auch energieliefernde Wirkung zugesagt werden, Matcha schützt das Immunsystem und beugt Alterserscheinung vor.

Nach einigen Quellen zu urteilen, wird Matcha jedoch noch mehr Wirkung zugeschrieben. Wissenschaftler der Universität von Colorado wollen herausgefunden haben, das dieser Tee sogar Krebs vorbeugt. Das Antioxidant Epigallocatechingallat (EGCG) sei vor allem dafür verantwortlich. EGCG soll somit die Fettverbrennung (vor allem Bauchfett) stimulieren, den Blutzuckerlevel ausbalancieren (also bei Diabetis helfen), so dass Müdigkeit, Reizbarkeit und Heißhunger auf Süßes reduziert wird. Aber noch nicht genug, Matcha soll sogar das Wachstum von Krebszellen verhindern. Auch bei Multiple Sklerose und Alzheimer sind heilende Eigenschaften im Gespräch. Jedoch gerade die Wechselwirkungen mit anderen Stoffen ist derzeit noch unzureichend untersucht. Daher sollten diese Ergebnisse noch nicht als gesichert angesehen werden.

Ob Matcha wirklich nun ein göttliches und extrem heilendes Elixier ist, bleibt abzuwarten. Einzigartig ist das Szene-Getränk allemal. Allein die grüne Färbung, aber auch die Aufnahme des gesamten Teeblattes (statt nur seiner wasserlöslichen Stoffe) macht es zum Top-Renner. Wer das neue Trendgetränk aus jahrhundertalten Tradition noch nicht kennt, sollte es einfach selbst ausprobieren und sich seine eigene Meinung bilden.

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